Regie:
Thorsten Kreilos
Das alljährliche Familientreffen, ein Stapel herrlich verpackter Geschenke, ein gemütliches Kaminfeuer, ein Puppenspiel für die lieben Kleinen,
ein opulentes Truthahnessen, Cracker und Papierhütchen, durch das Haus hallende Gewehrschüsse. Fertig ist das traditionelle Weihnachtsfest.
Auch im Hause von Neville und Belinda Bunker weihnachtet es sehr und die Familie trifft sich wie jedes Jahr zum festtäglichen Beisammensein.
Das Fest der Liebe steht - naturgemäß - unter dem Stern der Harmonie und so bemüht sich jeder nach Leibeskräften, seine Schokoladenseite zu präsentieren.
Wenn jedoch neun eigenwillige Charaktere aufeinandertreffen, ist dies ein schwieriges Unterfangen:
Den schillernden Familienkreis bilden der rüstig-exzentrische Onkel Harvey, Nevilles dem Alkohol durchaus nicht abgeneigte
Schwester Phyllis samt ihrem biederen Gatten Bernard - einem Großmeister des Puppenspiels - sowie Belindas altjüngferliche Schwester Rachel.
Auch Hausfreund Eddie und Ehefrau Pattie gehören zur alljährlichen Festtagsrunde, die dem Ritual weihnachtlichen Frohsinns zu frönen versucht.
Doch mit der Besinnlichkeit ist es endgültig vorbei, als Rachels Gast eintrifft, denn der junge attraktive Clive bringt die Gefühle der Schwestern gehörig in Wallung:
Während die intellektuelle Rachel sich stumm nach ihm verzehrt,
erobert er im Sturm - und ohne sich dessen so recht bewußt zu sein - das Herz ihrer jüngeren Schwester.
Der Alkoholkonsum steigt und nach einem mißglückten tête-à-tête unter dem Weihnachtsbaum,
einem resoluten Griff zur Schusswaffe und Bernards unverdrossener Ankündigung seines gefürchteten Puppenspiels ist das Chaos perfekt ...
Ayckbourn schuf 1980 mit "Schöne Bescherungen" eines seiner erfolgreichsten Schauspiele.
Meisterlich läßt er unter der Oberfläche der leichten, brillanten Komödie komplexe Figuren entstehen,
die sich nicht nur in den Fallstricken des Slapstick verfangen, sondern auch in jenen ihrer Träume und Sehnsüchte.